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BAföG – alles, was du dazu wissen musst

Auf der Basis des Bundesausbildungsförderungsgesetzes, kurz BAföG, kannst du als Student:in oder Schüler:in unter bestimmten Bedingungen finanzielle Unterstützung erhalten. Dadurch soll dir eine angemessene Ausbildung ermöglicht werden – unabhängig von deiner finanziellen Situation. Ob du Anspruch auf die finanzielle Unterstützung hast und was du beachten musst, wenn du einen Antrag stellst, erfährst du hier.

Redaktions-Team Sept. 4, 2024 5 min
Eine lächelnde Studentin sitzt in einer Bibliothek auf dem Boden, liest ein Buch und arbeitet an ihrem Laptop.

Wer kann BAföG bekommen?

BAföG richtet sich an verschiedene Gruppen von Auszubildenden. Hier findest du einen kurzen Überblick:

1. Schülerinnen und Schüler

Wenn du noch zur Schule gehst, hast du die Möglichkeit, ab der 10. Klasse BAföG zu beantragen. Die Voraussetzungen hierfür sind zum Beispiel, dass du eine schulische Berufsausbildung machst, auf eine Abendschule gehst oder ausbildungsbedingt nicht mehr bei deinen Eltern wohnen kannst, wenn du eine allgemeinbildende Schule besuchst. Zum Zeitpunkt des Beginns deiner Ausbildung musst du unter 45 Jahren alt sein, wobei es bei dieser Altersgrenze auch Ausnahmen gibt. Wenn du zum Beispiel Kinder unter 14 Jahren hast, gilt diese Altersgrenze nicht. Wie viel BAföG du erhältst, wird anhand deiner individuellen Situation errechnet und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Einkommen deiner Eltern, deinem eigenen Einkommen und deinem Vermögen.

2. Studierende

Als Student:in an einer staatlichen oder privaten Hochschule hast du ebenfalls die Möglichkeit, BAföG zu beantragen. Auch hier gilt: zum Start deines Studiums darfst du nicht älter als 44 Jahre sein. Die Höhe der Förderung hängt ebenfalls von verschiedenen Kriterien ab. Als Student:in darfst du Einnahmen aus einem Minijob erzielen, ohne mit Konsequenzen bei der Höhe der Förderung rechnen zu müssen. Als Student:in bekommst du in der Regel bis zum Ende deiner Regelstudienzeit BAföG – auch während der Semesterferien. In einigen Fällen kannst du auch einen Antrag auf Verlängerung stellen, zum Beispiel wegen Schwangerschaft, Kindererziehung oder Pflege einer angehörigen Person. Auch wenn du nicht in Deutschland, sondern in einem anderen europäischen Land oder der Schweiz studierst, wird dir Unterstützung gezahlt. Für Länder außerhalb der EU ist die Förderung immerhin für einen Teil deines Studiums möglich.

3. Ausländische Studierende und Schüler:innen

Studierende und Schüler:innen aus dem Ausland können ebenfalls BAföG erhalten, wenn sie eine Niederlassungserlaubnis haben, als Geflüchtete anerkannt sind oder EU-Angehörige sind. Hier gibt es jedoch sehr viele Kriterien und Sonderfälle, da die gesetzliche Regelung sehr komplex ist. Du kannst dich jederzeit telefonisch oder online an die Beratungsstelle wenden, wenn du dir unsicher bist, ob du Anspruch auf BAföG hast.

Gut zu wissen:

Hier findest du einen BAföG-Rechner, der für eine erste Orientierung super ist. Wenn du dort alle deine Daten eingibst, erfährst du, ob du einen Anspruch auf die Förderung hast und mit welcher Höhe du in etwa rechnen kannst. Diese erste Info ist jedoch nicht verbindlich, da die Höhe und der Anspruch von sehr vielen verschiedenen Kriterien abhängen. Für genauere Infos kannst du dich bei einer Beratungsstelle informieren oder unter der kostenlosen Hotline anrufen. Diese ist unter 0800/223 63 41 Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 16:30 Uhr erreichbar.

Das brauchst du für deinen BAföG-Antrag

Das Formular, um dein BAföG zu beantragen, findest du unter anderem online hier.  
Am besten stellst du deinen Antrag so früh wie möglich. Üblich ist es, ihn vor Beginn deines Schuljahres oder Semesters zu stellen. Bei der Bearbeitungszeit solltest du geduldig sein. Besonders, wenn viele Anträge zeitgleich eingehen, kann es etwas dauern. Es gibt keine Fristen, die du beachten musst. Allerdings solltest du bedenken, dass du BAföG frühestens ab dem Monat der Antragsstellung gezahlt bekommst.  
Hier haben wir dir einen kleinen Überblick über die Dokumente und Nachweise zusammengestellt, die du für deinen BAföG-Antrag benötigst: 

  1. Persönliche Angaben
    Neben den Angaben zu deiner Person, also deinem Namen, deiner Adresse und deinem Geburtsdatum, benötigst du noch deine Steueridentifikationsnummer. Diese findest du entweder auf deiner letzten Gehaltsabrechnung, falls du arbeitest oder schon mal gearbeitet hast, oder du erfragst sie beim Bundeszentralamt für Steuern.
  2. Angaben zu deiner Ausbildung
    Da du BAföG entweder im Rahmen deines Studiums oder deiner schulischen Ausbildung beantragst, musst du auch einen entsprechenden Nachweis einreichen. Das ist im Falle eines Studiums die aktuelle Immatrikulationsbescheinigung oder eine Bescheinigung deiner Schule.
  3. Angaben zu deiner finanziellen Situation
    Da ein Kriterium für die Genehmigung deines BAföG-Antrags dein Einkommen bzw. Vermögen ist, musst du dieses ebenfalls angeben. Solltest du also nebenbei arbeiten, benötigst du einen Nachweis über deine Einkünfte. Ebenfalls berücksichtigt werden dein eigenes Vermögen, das deiner Eltern und das deines:r Ehepartners:in. Wenn du Geschwister hast, die auch studieren oder in einer Ausbildung sind, musst du auch das angeben. Ebenfalls mit einberechnet wird das Einkommen deiner Eltern, weshalb du auch hier den Einkommenssteuerbescheid brauchst.
  4. Nachweis über besondere Ausgaben
    Wenn du besondere finanzielle Belastungen hast, dann kannst du diese ebenfalls angeben. Hierzu zählen zum Beispiel Pflegekosten, Unterhaltsverpflichtungen oder andere besondere Belastungen.
  5. Krankenversicherungsnachweis
    Bei deiner Krankenkasse erhältst du einen Nachweis über deinen Versichertenstatus. Reiche diesen mit dem BAföG-Antrag ein.
  6. Deine Bankverbindung
    Gib die Bankverbindung an, auf die das BAföG monatlich überwiesen werden soll. 

Übrigens: Sollten sich während deines Ausbildungszeitraums oder deines Studiums Änderungen ergeben, bist du verpflichtet, einen Aktualisierungsantrag zu stellen. Hierzu gehört zum Beispiel auch eine Einkommensänderung deiner Eltern. 

Was passiert nach deinem Antrag?

Nachdem du deinen Antrag mit allen notwendigen Unterlagen und Dokumenten eingereicht hast, prüft das zuständige Amt für Ausbildungsförderung, ob du Anspruch auf BAföG hast. Bei einer Bewilligung erhältst du einen Bewilligungsbescheid, der die Höhe der Förderung und den Zeitraum, über den du diese erhältst, festlegt.

Fazit

BAföG ist eine wichtige finanzielle Unterstützung für viele Auszubildende und Studierende in Deutschland. Mit der richtigen Vorbereitung und einem vollständigen Antrag kannst du deine Chancen auf Förderung maximieren. Bei Unsicherheiten und Fragen kannst du dich jederzeit an die Beratungsstelle wenden.