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Was ist ein Vollstreckungsbescheid?

Hast du einen Vollstreckungsbescheid erhalten? Und nun viele Fragezeichen im Kopf? Wir erklären dir, was ein Vollstreckungsbescheid ist, wie es dazu kommen konnte und was jetzt am besten zu tun ist.

Redaktions-Team | Okt. 4, 2022 6 min
Ein Vollstreckungsbescheid - was ist das?

Warum bekommt man einen Vollstreckungsbescheid?


Bevor es zum Vollstreckungsbescheid kommt, muss bereits eine ganze Menge passiert sein: Bezahlt der Verbraucher eine offene Forderung nicht, kann der Gläubiger bei Gericht einen Mahnbescheid beantragen.

Sobald dieser Mahnbescheid dem Verbraucher zugestellt wird, beginnt eine Frist von zwei Wochen. Innerhalb dieser Frist hat der Verbraucher die Chance den geforderten Anspruch auf Richtigkeit zu prüfen und dann entweder zu bezahlen oder Widerspruch gegen den Mahnbescheid einzulegen. Wird der Mahnbescheid allerdings ignoriert und die 2-Wochen-Frist ist abgelaufen, kann der Gläubiger einen Vollstreckungsbescheid beantragen. Hierfür hat er sechs Monate Zeit – gerechnet ab dem Datum der Zustellung des Mahnbescheids.

Genau wie der Mahnbescheid wird auch der Vollstreckungsbescheid dem Verbraucher zugestellt.

So kommt es zu einem Vollstreckungsbescheid

Ein Vollstreckungsbescheid folgt üblicherweise auf einen Mahnbescheid.
Der Vollstreckungsbescheid Definition

Der Vollstreckungsbescheid

Ein Vollstreckungsbescheid ist ein sogenannter Vollstreckungstitel. Das ist ein gerichtliches Dokument, mit dem eine offene Forderung für den Gläubiger gesichert wird und aus dem gepfändet werden kann.

Die Zustellung des Vollstreckungsbescheids erfolgt durch das Amtsgericht. Der Bescheid wird per Post oder von einem Gerichtsvollzieher zugestellt.

Ein Vollstreckungsbescheid ist mindestens 30 Jahre gültig. Das bedeutet, dass Gläubiger mithilfe dieses Bescheids 30 Jahre lang die Zwangsvollstreckung ausüben und so die geschuldete Forderung einmahnen können.

Was mache ich, wenn ich einen Vollstreckungsbescheid bekommen habe?

Prüfe, ob die Forderung im Vollstreckungsbescheid tatsächlich noch gezahlt werden muss. Wenn das der Fall ist, bezahle den Betrag am besten schnellstmöglich, oder setze dich mit dem Gläubiger beziehungsweise dessen Vertreter in Verbindung, um eine Zahlung zu vereinbaren.

Wenn du der Meinung bist, dass die Forderung nicht berechtigt ist, kann innerhalb von 14 Tagen ab Zustellung des Bescheids Einspruch eingelegt werden. Nach einem Einspruch wird das Verfahren automatisch an ein Streitgericht übergeben. In diesem Fall wird in der Gerichtsverhandlung entschieden, ob die Forderung gerechtfertigt ist oder nicht.

Bevor du allerdings diesen Schritt wirklich gehst, solltest du alle Unterlagen prüfen und sicherstellen, dass du belegen kannst, dass die angemahnte Forderung tatsächlich nicht berechtigt ist. Denn bei dem diesem streitigen Gerichtsverfahren entstehen weitere enorme Kosten, die von dir zusätzlich gezahlt werden müssen, sollte es zu einer Verurteilung kommen.

Nimm Kontakt auf

Selbst wenn du die Summe nicht sofort bezahlen kannst, es ist trotzdem wichtig, sofort Kontakt aufzunehmen und die Angelegenheit zu klären. Ignorieren oder den Kopf in den Sand stecken hilft in diesem Fall nicht!

Was passiert, wenn ich trotz Vollstreckungsbescheid nicht bezahle?

Dann droht der Besuch des Gerichtsvollziehers – mitsamt Pfändung deiner Wertgegenstände. Der Gläubiger kann unter anderem auch Konten oder sogar Einkommen aus Arbeit und Rente pfänden lassen. Falls du Immobilien besitzt, können diese zwangsversteigert werden. Denn der Vollstreckungsbescheid gibt Gläubigern umfangreiche Rechte, um das noch ausstehende Geld zu erhalten.

 

Welches Gericht ist zuständig?

Für das Mahnverfahren sind ausschließlich Amtsgerichte zuständig, unabhängig vom Streitwert. Für jedes Bundesland ist ein zentrales Mahngericht eingerichtet.

 

Ab wann ist ein Vollstreckungsbescheid rechtsgültig?

Der Vollstreckungsbescheid wird rechtskräftig, wenn innerhalb von 14 Tagen ab Zustellung kein Einspruch eingelegt wird. Das bedeutet:

  • Die Forderung ist gerichtlich festgestellt und tituliert - der Vollstreckungsbescheid wird zum Vollstreckungstitel.
  • Mit diesem Vollstreckungstitel kann die Zwangsvollstreckung beauftragt werden.
  • Es kann kein Einspruch mehr eingelegt und damit kein Einwand mehr gegen die Forderung erhoben werden.

Fazit

Bevor es zum Vollstreckungsbescheid kommt, gibt es mehrere Gelegenheiten, zu reagieren.

Hast du bereits einen Vollstreckungsbescheid erhalten, dann nutze die 14-tägige Frist, um die Angelegenheit außergerichtliche zu klären – statt es auf ein kostspieliges Gerichtsverfahren ankommen zu lassen.

Wenn wir einen Vollstreckungsbescheid beantragt haben ...

Wir sind immer an einer Lösung interessiert, die beiden Seiten weiterhilft!

Der Vollstreckungsbescheid ist für uns der letzte Ausweg, die Forderung zu sichern, falls wir uns nicht einigen sollten. Wir möchten jedem Betroffenen diese unangenehmen Schritte ersparen und hoffen, dass wir schon vorher eine gute Lösung für beide Seiten finden – für den Gläubiger und für den Verbraucher.

 

Identität

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Gründen der Lesbarkeit bei Personenbezeichnungen nur die grammatikalisch männliche Form verwenden. Gemeint sind stets Menschen jeder geschlechtlichen Identität.